Geschrieben von
Maximilian Weber
Sep 2025
Viele Unternehmen haben bereits Snowflake - meist erfolgreich für Data Warehousing, Analytics oder Data Science - im Einsatz. Gleichzeitig wächst der Bedarf an Governance, KI-Integration, Kostenkontrolle und nahtloser Anbindung an Microsoft 365. Die Frage ist daher: Muss man sich zwischen Snowflake und Fabric entscheiden?
Wir sagen in diesem Fall ganz klar Nein, sondern vielmehr liegt die Zukunft in diesem in Fabric/Snowflake Coexistence Architekturen. Denn mit der jüngsten gemeinsamen Ankündigung von Microsoft und Snowflake stehen die Zeichen auf offene Standards und echte Interoperabilität. Dank der Unterstützung von Iceberg-Tabellen in OneLake und der automatischen Übersetzung von Metadaten können Daten künftig nahtlos zwischen Fabric und Snowflake genutzt werden. Und das alles ohne Duplikate, mit nur einer Kopie der Daten. Darüber hinaus haben Microsoft und Snowflake angekündigt, diese Integration weiter auszubauen: Künftig werden Fabric-Daten auch in Iceberg-Metadaten übersetzt, Snowflake-Tabellen nativ in OneLake gespeichert und über neue APIs noch einfacher verfügbar sein. Damit wächst die Interoperabilität Schritt für Schritt und eröffnet Unternehmen zusätzliche Flexibilität.
Für Unternehmen mit Snowflake im Einsatz eröffnet eine Erweiterung mit Microsoft Fabric spannende Möglichkeiten:
OneLake als Drehscheibe statt Datensilos
Mit OneLake lassen sich Daten aus S3, Google BigQuery oder On-Prem-Systemen shortcutten oder spiegeln. Snowflake kann diese Daten über Iceberg nativ nutzen. Das bedeutet: ein zentraler Speicherort, weniger Redundanzen, einheitliche Governance.
Governance & Compliance im Microsoft-Ökosystem
Wenn es um Microsoft zentrierte Compliance, Entra-Identitäten oder Purview gestützte Governance geht, spielt Fabric seine Stärken aus. Damit lassen sich durchgängige Sicherheits- und Zugriffsmodelle auch über Plattformen hinweg realisieren.
KI- und Copilot-Integration
Bei Business naher KI Nutzung bietet Fabric klare Vorteile. Durch die enge Anbindung an Power BI, Microsoft 365 Copilot und Azure OpenAI werden Daten für Fachbereiche direkt nutzbar. So entstehen neue Use Cases: von automatisierten Reports bis hin zu KI-gestützten Analysen im Arbeitsalltag.
Kostenoptimierung durch smarte Workload Platzierung
Compute in Snowflake kann in bestimmten Szenarien kostspielig sein. Fabric könnte hier eine interessante Ergänzung darstellen, indem bestimmte Transformationen oder Reporting-Workloads kostengünstiger direkt in OneLake oder Fabric Engines ausgeführt werden. Das Ergebnis wäre eine bessere Kostenkontrolle, ohne dabei auf die Flexibilität von Snowflake verzichten zu müssen.
Praxisbeispiel
Ein Snowflake-first Kunde verwaltet seine Daten zentral in Snowflake. Doch Marketing und Controlling benötigen schnelle Reports in Power BI und möchten zusätzlich über M365 Copilot auf Daten zugreifen.
Die Lösung: Die Snowflake-Daten werden über OneLake eingebunden, die Governance läuft zentral über Fabric, und die Reports sowie Copilot-Use-Cases werden direkt nutzbar. Somit bleibt Snowflake das Kernsystem, Fabric erweitert es jedoch gezielt um Microsoft nahe Mehrwerte.
Fazit
Gerade für Unternehmen, die bereits Snowflake einsetzen, lohnt es sich jetzt, Microsoft Fabric genauer unter die Lupe zu nehmen. Nicht als Konkurrenz, sondern als Ergänzung, die zusätzliche Mehrwerte erschließen kann.